Gisela Elsner - Otto, der Großaktionär

Shownotes

Nach dem großen Erfolg, den „Heilig Blut“, der aus dem Nachlass herausgegebene, zu Lebzeiten Elsners nur in russischer Übersetzung erschienene Roman im Frühjahr 2007 hatte, folgt nun eine zweite sensationelle Entdeckung: „Otto, der Großaktionär“, ein Roman Elsners, der in den Achtzigerjahren entstand und komplett fertiggestellt wurde, jedoch nie erschienen ist. Die Figur „Otto, der Großaktionär“, eine Randfigur in Elsners Roman „Das Windei“ von 1987, erhält hier ein eigenes Leben. Da er einige wenige Aktien an der Chemiefirma hält, in der er bei Tierversuchen zuarbeitet, glaubt Otto Rölz, ein älterer Arbeiter, es könne ihm nun nichts Schlimmeres passieren. Doch schon bald reicht das Geld nicht mehr, und um den Lebensstandard halten zu können, muss er sich lebensgefährlichen Medikamentenversuchen aussetzen. Doch selbst das verhindert nicht, dass er bald die erste seiner wenigen Aktien verkaufen muss … „Otto, der Großaktionär“ ist schon insofern eine Rarität, als sich Elsner hier erstmals mit der Lebenswelt der Arbeiter auseinandergesetzt hat. Und bedeutend ist diese Satire gerade jetzt, da „Volksaktien“ Wohlstand für alle versprechen, die Teilhabe am Unternehmen aber nicht vor der Entlassung schützt. In ihrem Nachwort ordnet die Herausgeberin Christine Künzel den Text in Elsners Werk und in die Gegenwartsliteratur ein.

Mehr zum Roman auf der Seite des Verbrecherverlags: https://www.verbrecherverlag.de/book/detail/255

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.